Filmregisseur Peter Lilienthal mit 93 Jahren in München gestorben
Der Regisseur Peter Lilienthal, geboren 1929 in Berlin, starb am Freitag in München. Bekannt wurde er durch preisgekrönte Filme wie die Trilogie „La Victoria“ (1973), „Es herrscht Ruhe im Land“ (1976) und „Der Aufstand“ (1980). Für „David“ erhielt Lilienthal bei der Berlinale 1979 den Goldenen Bären. Seine Geschichte über einen Vater und seinen geistig behinderten Sohn „Das Schweigen des Dichters“ bescherte ihm 1987 ein Filmband in Gold.
In den 1960er- und 1970er-Jahren gehörte Lilienthal zu den Mitbegründern des Neuen Deutschen Films. Mit Kollegen wie Wim Wenders und Rainer Werner Fassbinder rebellierte er gegen die „Allmacht der Produzenten und die Fremdbestimmung durch die Filmwirtschaft“. In seinen Filmen beschäftigte sich Lilienthal unter anderem mit den Militärdiktaturen in Lateinamerika und später auch mit den Erfahrungen seiner jüdischen Abstammung.
Peter Lilienthal ist ein Nachkomme des Flugpioniers Otto Lilienthal. 1939 floh seine jüdische Mutter mit ihm vor den Nationalsozialisten nach Uruguay, wo sie ein kleines Hotel eröffnete. Lilienthal studierte in Montevideo Kunstgeschichte, Musik und Jus - und ab 1956 an der Hochschule der Künste in Berlin. 1959 konnte er seinen ersten eigenen Film fertigstellen, den Dokumentarfilm "Im Handumdrehen verdient" über einen Berliner Leierkastenmann.