Kultur

Filmkritik zu "Wildlife": Das Zerfallen einer Ehe

Der 34-jährige Paul Dano hat sich Richard Fords Roman „Wildlife“ aus dem Jahr 1990 angenommen. Dano ist selbst renommierter Schauspieler, und man kennt ihn aus Nebenrollen in Filmen wie „Little Miss Sunshine“ (2006), aber auch prominent als Beach Boy in „Love & Mercy“ (2014 ).

In seinem Regiedebüt erzählt er von der Entfremdung einer Familie in den 1960er-Jahren aus der Perspektive des Teenagersohnes. Der Vater – ein verstockter Jake Gyllenhaal – kämpft als Feuerwehrmann gegen die sommerlichen Waldbrände und ist meistens abwesend. Die Mutter – die exaltierte Carry Mulligan – geht eine Affäre mit einem Unternehmer ein. Ohnmächtig muss der Sohn zusehen, wie die Familie auseinanderdriftet.

Sensibel beobachtet Dano diese krisenhafte Erfahrung und gießt sie in farbenstarke Bilder. Für seinen Erstling hat er selbst das Drehbuch geschrieben, gemeinsam mit Partnerin Zoe Kazan. Man sagt, dass regieführende Schauspieler ihren Kollegen vor der Kamera meist besonders viel Platz einräumen – was auch hier der Fall ist: Schauspielerkino – bis zur Langatmigkeit gesteigert.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: USA 2018. 105 Min. Von Paul Dano. Mit Jake Gyllenhaal, Carey Mulligan, Ed Oxenbould.

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