Filmkritik zu "Einfach mal was Schönes": Single-Frau mit Kinderwunsch
Von Gabriele Flossmann
Karla ist 39 – und hört ihre biologische Uhr immer lauter ticken. Also reift in ihr der Entschluss: Ein Kind muss her. Da sie kein Glück mit Männern zu haben scheint und die erotischen Abenteuer ohnehin rarer werden, versucht Karla so ziemlich alles. Inklusive künstlicher Befruchtung.
Die Schauspielerin Karoline Herfurth hat in ihrem Regiedebüt „SMS für Dich“ (2016) das Romcom-Genre mit leichter Hand bedient. Im neuen Film will sie mehr Ernst des Lebens. Die ironisierenden Klischees von der Midlife-Crisis einer nicht werdenden Mutter und von überforderten Vätern werden immer wieder mit harten Szenen kontriert. Wie der einer Fehlgeburt auf einer Toilette. Herfurth betont damit ihr Anliegen, Probleme des Frau-Seins auch im Mainstream-Unterhaltungskino zu artikulieren.
Und die Männer? Die spielen als verantwortungslose, lebensängstliche und konfliktscheue Stereotypen eine höchst unglückliche Rolle. Aber manchmal muss eben im Kino „Einfach mal was Schönes“ reichen. Vor allem, wenn es gut gespielt wird.
INFO: D 2022. 116 Min. Von und mit Karoline Herfurth. Mit Nora Tschirner, Jasmin Shakeri.