Kultur

Fernsehliebling Klaus Wildbolz verstorben

Kaum jemand war in mehr von jenen Fernseh-Gassenhauern zu sehen, die das Fernsehpublikum innig liebt: Er spielte im „Bergdoktor“ und im „Schlosshotel Orth“, bei „Derrick“ und dem „Traumschiff“, bei Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen und der „Schwarzwaldklinik“ mit.

Klaus Wildbolz war eines der bekanntesten Seriengesichter überhaupt; nicht immer nur in Hauptrollen, aber das machte seine Präsenz oftmals umso wirkungsvoller. Und er war einer jener seltenen Sorte an Fernsehschauspielern, die zum lieb gewonnenen Dauergast im Wohnzimmer werden.

Wildbolz hat viele Rollen veredelt, die in anderen Händen vielleicht nur Meterware gewesen wären. Der in Wien geborene Schauspieler mit Schweizer Wurzeln war aber mehr, eine außergewöhnliche Figur in der Branche: Ein echter Sir, Oldtimer-Freak und jenseits aller Rollenklischees gebildet und geerdet.

Geboren 1937 in Wien, entstammt er einer alteingesessenen Familie aus der Schweiz. Sein erstes Engagement nach dem Reinhardt-Seminar erhielt der junge Mann mit dem Auftreten des erfahrenen Dandys am Stadttheater Luzern, bevor Engagements in Stuttgart, Düsseldorf oder Berlin folgten.

Von 1965 bis 1972 spielte Wildbolz am Theater in der Josefstadt, 1973/’74 im Theater an der Wien. Gastspiele führten ihn u.a. zu den Festspielen Recklinghausen, an das Renaissance-Theater Berlin, aber auch zu den Salzburger Festspielen.

Neuausrichtung

Die große Neuausrichtung seiner Laufbahn vollzog Wildbolz aber schon Mitte der 1960er-Jahre, als er erste Gehversuche im Fernsehen unternahm, bevor er als Moderator der ARD-Quizshow „Schnick-Schnack“ einem breiteren Publikum bekannt wurde. Und dann zum absoluten Publikumsliebling avancierte, insbesondere auch als Wenzel Hofer, Direktor des „Schlosshotel Orth“ bis 2000. Just am Donnerstag, als das Ableben von Klaus Wildbolz bekannt wurde, lief auf ORF2 eine Wiederholung seiner letzten Folge beim „Schlosshotel Orth“.