Kultur

Ermittlungen gegen Peter Noever eingestellt

Da Noever "tätige Reue" für angeblich von ihm dem MAK verursachten Schaden gezeigt habe, war "nichts strafrechtlich Relevantes" festzustellen, erläuterte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf KURIER-Anfrage. Damit dürfte der Weg für Noever frei sein, vor dem Arbeits- und Sozialgericht Forderungen in der Höhe von mehreren Hunderttausend Euro gegen seinen einstigen Arbeitgeber geltend zu machen.

Reue

Der Langzeitdirektor Noever war vom MAK-Kuratorium im März 2011 fristlos entlassen worden. Zur Begründung wurde ein Prüfbericht von PricewaterhouseCoopers (PwC) genannt: Noever habe dem MAK u. a. durch fingierte Catering-Rechnungen einen Schaden von rund 173.000 Euro verursacht.

Noever hat aber rechtzeitig "tätige Reue" gezeigt: Er hinterlegte eine ausreichend hohe Summe, um diese und etwaige weitere Schäden zu begleichen. Damit kann man, ganz gesetzeskonform, strafrechtlicher Verfolgung entkommen. Das MAK-Kuratorium hat Noever dennoch angezeigt, die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Dass diese so lange gedauert haben, liegt an einem anderen Verfahren: Im September wurde bekannt, dass Noever vor dem Arbeits- und Sozialgericht seine fristlose Kündigung anfechte. Das Kuratorium hatte Noever erst nach der Einholung eines Gutachtens und damit einen Monat nach Noevers Rücktritt fristlos entlassen. Noever fordert nun vor Gericht Abfertigungsansprüche ein, die ihm durch die Fristlose entgangen sind. Summe: 400.000 Euro.

Gestrichen

Für die Staatsanwaltschaft war daran relevant, dass Noever ursprünglich auch die als "tätige Reue" hinterlegte Summe (220.000 Euro) vor dem Arbeitsgericht zurückforderte. Die "tätige Reue" war durch diese Rückforderung gefährdet.
Nun habe der Anwalt Noevers aber diese Forderung aus dem Arbeits-Verfahren streichen lassen, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft. Am 14. November stellte die Staatsanwaltschaft daher die Ermittlungen ein: Der Schaden ist fristgerecht beglichen worden.

Im MAK nimmt man dies "zur Kenntnis", wie Noevers Nachfolger Christoph Thun-Hohenstein zum KURIER sagt. Man könne zu der Causa nichts Näheres sagen, so lange die derzeit laufende Rechnungshof-Prüfung und das Verfahren am Arbeitsgericht noch nicht abgeschlossen sind, so der Direktor. Dies dürfte noch dauern: Am Arbeitsgericht ruht das Verfahren. Erst Ende Jänner können die Parteien einen Antrag auf Wiederaufnahme stellen, hieß es auf KURIER-Anfrage.