Ein Kommen und ein Gehen, sodass der Autor geweint hat
Von Peter Pisa
Der Autor selbst hat geweint beim Schreiben, und wer kein Stein ist, wird beim Lesen zumindest sehr ernst dreinschauen, denn es herrscht ein Kommen und Gehen. Ein Mädchen verschwindet spurlos, der Krebs schlägt zu, sehr liebe Eltern werden bei einem Verkehrsunfall getötet ... und ihren damals zehnjährigen Sohn, den begleiten wir vom Internat weg, bis er selbst Kinder hat.
Wenn das Leben gleich am Anfang vergiftet wird: Kann dann noch etwas werden daraus? Zitat: "Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird."
In "Vom Ende der Einsamkeit" gibt es immer wieder auch Geborgenheit, und man hört "Moon River" und Paolo Contes "Via con me". Der erst 31-jährige Münchner Benedict Wells beherrscht es, die richtigen Worte zu finden, um starke Gefühle auszulösen; und – es macht fast Angst – damit beherrscht er auch uns, die Leser.
Benedict Wells:
„Vom Ende der Einsamkeit“
Diogenes Verlag.
368 Seiten.
22,70 Euro.