Kultur

Ein bissl heftig und komplett konfus

Es war schon ein bissl heftig", sagt Tagträumer-Sänger Thomas Schneider über die erste Amadeus-Verleihung seines Lebens. Vor eineinhalb Wochen wurden er und seine Freunde dabei mit dem Preis für die "Band des Jahres" ausgezeichnet, waren deshalb "komplett konfus".

"Der ganze Tag war stressig. Dann sind wir zwei Minuten gesessen und mussten – weil "Band des Jahres" der erste Preis des Abends war – gleich wieder aufstehen. Das war so surreal. Wir waren zwar drei Mal nominiert, aber das war der Preis, mit dem wir am wenigsten gerechnet haben. Denn das ist einer der wichtigsten."

Eher schon haben Tagträumer mit der Auszeichnung für Song oder Songwriter gerechnet. Denn ihr Hit "Sinn" war das meist verkaufte und auch im Radio meist gespielte Lied von 2014.

Insofern ist die steirische Band auch Teil der der frisch erstarkten österreichischen Szene. "Allerdings", sagt Schneider, "musikalisch haben wir mit Wanda und Bilderbuch nichts gemeinsam. Wir haben nicht einmal die gleiche Zielgruppe, denn wir sind Pop und sie kommen aus der Alternative-Szene. Aber das ist ja auch cool, dann kommen wir uns in Bezug auf Auftritte und Airplay nicht in die Quere."

Unterschied

Der zweite Unterschied ist, dass Tagträumer den Sprung ins Ausland – noch – nicht geschafft haben. "Ich würde mir wünschen, dass das für uns auch klappt", sagt Schneider. "Aber es ist halt die Frage, ob uns die deutsche Pop-Welt genauso aufnimmt, wie die deutschen Alternative-Fans Wanda und Bilderbuch. Denn bei Wanda macht dabei bestimmt der Wiener Schmäh viel aus. Ich weiß, dass die Deutschen den sehr gerne mögen. Und Bilderbuch machen Musik, die es halt sonst nirgendwo gibt. Die haben einen ganz eigenen, unverwechselbaren, verrückten Stil."

Tagträumer dagegen sind mit ihrem zwei Tage vor dem Amadeus veröffentlichtem Debüt-Album "Alles ok?" ganz beim Stil ihrer Hits "Sinn" und "Mein Herz (für immer)", bei eingängigem Gitarrenpop, geblieben. Denn damit sind sie nach dem Auftritt bei der Casting-Show "Herz von Österreich" bekannt geworden. Dabei konnten sie zwar nur den fünften Platz erringen, in der Gunst der Hörer liegen sie aber längst weit vor dem "Herz von Österreich"-Gewinner David Blabensteiner.