Kultur

Das machen die Putzfrauen wieder weg

Nur so nebenbei, damit wir wissen, worüber der deutsche Satiriker und Humorist Eckhard Henscheid, der einmal als „Lieblingsautor der Intellektuellen“ bezeichnet wurde, selbst lachen kann bzw. konnte:

Als er klein war, sechs etwa, gab es für ihn nichts Lustigeres als den Namen eines Mitschülers:

Iglhaut.

Und mit 18 war die Parodie auf einen bekannten Werbeslogan sein liebster Scherz:

„Katzen würden Whisky saufen.“

Heute findet es der 71-jährige erschreckend, dass sich dieses Lachniveau weit über die Pubertät hinaus gehalten hat. (Aber schmunzelt hoffentlich noch immer darüber.)

Schmarrn

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Denkwürdigkeiten“ ist sein Erinnerungsbuch, und es folgt Goethe: Dichter seien schwatzhaft.

Er darf schwurbeln. Muss es. Gepaart mit Wissen und Wissbegierde, macht ihn genau das so einzigartig.

Und wie sich Henscheid immer noch ärgern kann! Übers Dummdeutsch („okay“ hasst er). Ingmar Bergmans Filme seien Schmarrn, Heine sei Halbschmarrn, Böll unfähig gewesen, Reich-Ranicki wurde längst von ihm als „Arschloch“ tituliert, und über Theaterregisseur Peter Zadek schrieb er: „Manchmal verzaubert er auch – aber das machen die Putzfrauen nachher wieder weg.“

Was gibt’s Schöneres als eine Autobiografie, die ordentlich austeilt?

Zumal es immer ein Buch der Kultur bleibt. Die war immer bestimmend, und damit ist klar, warum der studierte Germanist (und Pianist) sagen kann: Sein Leben sei allzeit butterweich und superschön gewesen.

KURIER-Wertung: **** von *****