Kultur

Dünner Teufel, dicker Teufel beim "Jedermann"

Bevor es an der Salzach offiziell losgeht, geht es schon los. Der Grund ist die von Ex-Intendant Alexander Pereira eingeführte und von Interims-Direktor (2015, 2016) Sven-Eric Bechtolf übernommene "Ouverture spirituelle", die sich heuer mit hinduistischen Klängen auseinandersetzt.

Zum Auftakt am Samstag (18. Juli) aber wird traditionellerweise Haydns "Schöpfung" gespielt; Marc Minkowski dirigiert "seine" Musiciens du Louvre Grenoble. Am Sonntag (19. Juli) steht dann der erste Höhepunkt an: Die Wiederaufnahme von Hugo von Hofmannsthals Klassiker "Jedermann" auf dem Domplatz mit Cornelius Obonya als Jedermann und Brigitte Hobmeier als Buhlschaft. Regie führten Julian Crouch und Brian Mertes.

Die ersten Probenfotos des diesjährigen "Jedermann" mit dem neuen Teufel Christoph Franken wurden am Donnerstagabend gemacht. Hier ein Eindruck von den optischen Neuerungen:

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Rihm, Beethoven, Strauss, Mozart und "Mackie Messer"

Offiziell eröffnet werden die Festspiele dann am 26. Juli um 11 Uhr. Die Festrede hält diesmal der Schriftsteller und Philosoph Rüdiger Safranski. Am selben Abend steht mit Wolfgang Rihms "Die Eroberung von Mexico" in der Felsenreitschule die erste Premiere an. Peter Konwitschny inszeniert; Ingo Metzmacher steht am Pult des RSO Wien.

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Weitere Premieren sind: Mozarts "Le nozze di Figaro" in der Regie von Bechtolf und mit Dan Ettinger am Pult der Wiener Philharmoniker (ab 28. Juli), Beethovens "Fidelio" (4. August) in der Inszenierung von Claus Guth, mit Franz Welser-Möst als Dirigent der Wiener Philharmoniker und mit Startenor Jonas Kaufmann.

Bartoli mal zwei

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Cecilia Bartoli ist gleich in zwei hochgelobten Produktionen zu erleben, als Bellinis "Norma" sowie als Glucks "Iphigénie en Tauride". Beides kommt als Übernahme von den Pfingstfestspielen. Auch Verdis "Il Trovatore" wird (mit Anna Netrebko, jedoch ohne Plácido Domingo) wieder aufgenommen, ebenso Harry Kupfers gefeierte Produktion des "Rosenkavalier" von Richard Strauss mit Dirigent Franz Welser-Möst. Konzertant gibt es Verdis "Ernani" mit Maestro Riccardo Muti, Massenets "Werther" mit Angela Gheorghiu und Piotr Beczala sowie Purcells "Dido and Aeneas".

Im Schauspiel darf man vor allem auf eine Neuversion von Brecht/Weills "Dreigroschenoper" unter dem Titel "Mackie Messer" (Regie: Crouch, Bechtolf) gespannt sein. Dazu zeigt man Goethes "Clavigo" (Regie: Stephan Kimmig) und Shakespeares "Komödie der Irrungen" (Regie: Henry Mason). Und nicht zu vergessen viele erstklassige Konzerte.