Kultur/Dschungelcamp

Telefonterror und Fuckratten

Ruaf mi ned an, weil du waßt doch genau, dass i nimmer mehr wü und a nimmer mehr kaun, bitte ruaf ned aun!" – Wäre Tanja Schumann Österreicherin, der Danzer-Klassiker wäre ihre Hymne. So aber bleiben die Austriazismen dem undynamischen Duo Larissa und Marco überlassen. Tanja, die "Königin des Vielleichts", kann ihrem täglich wachsenden Unwillen nur durch Schockstarre Ausdruck verleihen. Ihr Blick: unbezahlbar. Der Rest ist Schweigen.

Oder leider nicht. Denn Tanjas stoische (Un)ruhe wird vom Glatzenpeter, mit bürgerlichem Namen Winfried Glatzeder, überkompensiert. Der gibt gekonnt das Dschungelkrokodil (einer muss ja), insbesondere als es zum Promi-Dinner Krokodilshaxerln gibt. Fast scheuert er Larissa eine. Auch sonst benimmt er sich indiskutabel. Raus muss er trotzdem nicht. Fair? Nö.

Das Sendezeitlliche segnet Marco. Das tut kaum weh, auch nicht den austro-patriotischsten unter den Zusehern, denn der Steirerbua könnte sich selbst jederzeit als Schlafmittel verschreiben. Doktor Angelini, der Arzt, dem die Frauen zu unrecht vertrauen, schafft es an seinem letzten Dschungeltag noch, über seinen "Best Buddy" Gabby ordentlich abzulästern. Da geht sie hin, die von der Regie erhoffte Dschungelromanze...

Nicht, dass Gabby unser Mitleid allzu sehr verdient hätte. Den Januskopf gibt nämlich auch sie versiert: "Larissa ist 'ne richtig enge Freundin für mich geworden" säuselt sie ins Dschungeltelefon. Echt jetzt? Kurzzeitgedächtnis, Madame?

Egal. Nur noch drei Mal schlafen. Dann ist der Spuk sowieso vorbei. Mit Glück sogar für Tanja Schumann.

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Haupt- und Nebenrolle

Grinsekater Jochen muss zur Dschungelprüfung. Ratten und so. Das macht er entspannt, aber für eine Hauptrolle reicht's nicht. Die belegt Winfried, der Dschungelschreck. Man möchte ihm lieber nicht ohne Überwachungskameras begegnen. Der hat ja nicht mehr alle Kakerlaken im Sarg!

Die Schumann darf ihre Nebenrolle als Running Gag ausleben. Sie wird erneut zum Opfer zuschauerlichen Telefonterrors.

Bekleidungsfaktor

Eine Ratte kriegt Jochen Bendels Familienjuwelen zu sehen. Sonst sieht niemand was. Sogar Melanie lässt das Duschen sein. Hygiene wird ohnedies überbewertet.

Streitfälle

– Marco und Jochen vs. Gabby und Melanie, weil letztere über Mangold und Makronen reden. Jochen: "Das einzige, was dagegen hilft, wäre eine Schrotflinte, aber die hab ich ja hier im Camp nicht."
– Gabby und Larissa vs. die "Ekelhurenspinne" (O-Ton Gabby)
Winfried vs. Larissa, 7165ster Aufguss. Diesmal wegen dem Krokodilshaxerl. Glauben Sie uns: Sie wollen die Details nicht wissen!
Sonja Zietlow und Daniel Hartwich vs. die Zuschauer vor den Empfangsgeräten. Wegen Tanja Schumann.

Die fiesen Kollegen vom Stern wollen die Schumann übrigens auch nicht ins ersehnte Hotelzimmer lassen. Halb Deutschland mobbt!

Sprüche des Tages

Winfried über Melanie: "Als wenn sie eine junge Feldwebelin der Volksarmee der ehemaligen DDR wäre."
Winfried über Melanie: "Nur weil sie einen Hoden gegessen hat, bildet sie sich was ein!"
Gabby: "Die können mich doch am Arsch lecken, die Zuschauer."

Ekelfaktor auf einer Skala von 1 bis 10


Die Ratten (oder wie Jochen sie nennt: "Fuckratten") waren knuffig. Und die Kakerlaken waren am Bildschirm nur schemenhaft zu sehen (Stichwort: Nachtbildkamera). Grauslich war die Dschungelprüfung somit nicht, zumindest nicht für uns Zuschauer.

Für den Ekelfaktor 5 zeichnet einzig Winfried verantwortlich: wenn er Melanie anbrüllt, wenn er auf Larissa losgeht, wenn er einen auf Kinderschreck macht.