Diehl & Band: Nie wieder glücklich
Von Georg Leyrer
So funktioniert’s mit dem Marketing: Ein berühmter Schauspieler, August Diehl, weckt in ungewohnter Rolle – als Musiker – die Neugier, und in der Garage X gibt es ein volles Haus. Zu Recht, obwohl Diehl keineswegs der auffälligste Typ beim Konzert am Freitag war.
Das war Ex-DDR-Punkrocker-Kunstfigur Hans Narva: Für dessen Energie war der Theaterraum, ja die Welt zu klein. Nur die Musik der Band "Hands Up – Excitement" (mit Diehl und Julia Malik) war fast groß genug, irgendwo zwischen melancholisch angelächeltem Chanson auf Tuchfühlung mit Punk, Housemusik mit Streichern und den Bad Seeds von Nick Cave angesiedelt.
Ausführlich widmeten sich die Musiker jener Art von ausufernder Wiederholung einfachster, süßlich-schmerzlicher Melodien, an der man sich des nächtens hin und wieder festklammern muss. Dazu Textzeilen wie "It’s alright that you will never be happy again", das braucht es manchmal.
Denn das Leben tut weh, und auch manche Töne wackelten ordentlich. Macht nichts, auch nicht, dass Diehl recht unaufgeregt an seiner Gitarre herumarbeitete und eigentlich so gut wie nicht auffiel. Ein gut wehmütiger Abend.