Der Wunsch, ein Schaf zu sein und den Krieg zu vertreiben
Von Peter Pisa
Er war ganz bei sich, auch als Schriftsteller. Dietmar Schönherr († 2014) fragte nicht, was passt. Dass Reagan ein "Arschloch" sei, weil er die Contras finanzierte, sagte er laut im Fernsehen.
Er wollte zu den Schafen gehören – wissend, dass Wölfe nicht aufgeben. "Liberté und die Wölfe" heißt Schönherrs Roman über einen Hirten. Sein Lieblingsbuch. Man bekommt feuchte Augen und kein Happy End.
Und in "Begrabt mein Herz am Fuße des Berges" hat der Innsbrucker von einer dänischen Insel erzählt, auf welcher der Zweite Weltkrieg einfach nicht stattfand.
Posthum erschien bei Verleger Franz Richard Reiter das Theaterstück "Job und der Frieden": Aristophanes auf Tirolerisch ("I hoff, dass du mi nit Lügn strafscht / i han nämlich ghört, dass du alles kaffscht") ... der Krieg muss vertrieben werden, Schönherr war jeder Reim recht. Das ist Volkstheater, 1984 in Telfs aufgeführt, zum Lesen.
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