Kultur

Der RH prüfte die Volksoper - und kritisiert die Bundestheater-Holding

Der Rechnungshof (RH) prüfte von März bis Juli 2023 die Volksoper - und wurde so gut wie nicht fündig. Zu diesem Ergebnis gelangt man, wenn man sich den am Freitag veröffentlichten Bericht durchliest. 

Die Basisabgeltung der öffentlichen Hand sei in den 23 Jahren seit Ausgliederung (1999) von 33,08 auf 49,99 Millionen Euro gestiegen, was einer durchschnittlichen Steigerung von jährlich 1,8 Prozent entspräche, so der RH. Allerdings sei der Zuwachs nicht an das Erreichen vereinbarter Ziele geknüpft gewesen: "Die Gründe für die beschlossenen Steigerungen waren intransparent." Seit 2016 gibt es zwar Leistungs- und Zielvereinbarungen, jedoch "bestanden weder Konsequenzen im Fall ihrer Nichteinhaltung noch finanzielle Anreize zur Zielerreichung, wodurch sich ihre Wirksamkeit als Steuerungsinstrument verminderte".

Die Kritik richtet sich daher in erster Linie an die Bundestheater-Holding, zuständig auch für die Staatsoper und das Burg- samt Akademietheater: Die Basisabgeltung solle, so die Empfehlung, "nachvollziehbar nach objektiven Kriterien" erstellt werden. Der Rechnungshof schlägt vor, zumindest einen Teil der Basisabgeltung erfolgsabhängig zu gewähren.

Des Weiteren kritisiert der RH, dass die Beziehungen zum privaten Verein "Symphonieorchester der Volksoper Wien" nicht klar geregelt seien. Es fehle eine Vereinbarung über die wechselseitigen Rechte und Pflichten: "Aus Sicht des Rechnungshofes kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Aktivitäten des Vereins die wirtschaftlichen und kulturpolitischen Interessen der Volksoper beeinträchtigen." Und schließlich empfiehlt der RH angesichts einer komplexen Personalstruktur mit 35 verschiedenen Arbeitsbereichen die Erarbeitung einer Personalstrategie.

Christoph Ladstätter kommentierte gegenüber dem "Kurier", die geäußerte Kritik ernst zu nehmen. Er verhehlte aber nicht, mit dem Bericht sehr zufrieden zu sein.