Kultur

Davis dirigiert trotz Schwächeanfall

Der britische Dirigent Sir Colin Davis hatte bei einem Konzert in der Dresdner Semperoper einen Schwächeanfall erlitten, das Konzert aber zu Ende dirigiert. "Am Ende der g-Moll-Sinfonie (Anm.: von Mozart) hatte er plötzlich Gleichgewichtsprobleme und musste sich festhalten", sagte Orchestersprecher Matthias Claudi der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. Die "Dresdner Morgenpost" hatte über den Vorfall berichtet.

Nach dem Konzert mit der Sächsischen Staatskapelle sei der 84-Jährige von der Bühne geführt worden. "Die Nacht verbrachte er zur Kontrolle im Krankenhaus", sagte Claudi. Für ein weiteres Konzert am Abend in der Semperoper als auch die folgende Europa-Tournee mit dem Orchester gaben die Ärzte Davis ihre Zustimmung. "Es besteht offensichtlich kein Grund zu ernsthafter Sorge", sagte Claudi. Erst kürzlich war der ebenfalls 84-jährige Stardirigent Kurt Masur während eines Konzerts im Théâtre des Champs Elysées in Paris gestürzt und hatte sich das Schulterblatt gebrochen.

Mit dem Mozart-Programm gratuliert die Sächsische Staatskapelle ihrem ersten und einzigen Ehrendirigenten nach 30 Jahren Zusammenarbeit schon einmal zum 85. Geburtstag im September. Unter dem Slogan "Sir Colin at 85" sind vier Auftritte bis zum 17. Mai in Lyon, der Mailänder Scala, im Wiener Musikverein und in Dijon geplant. Schon bei der ersten Begegnung mit der Staatskapelle 1981 bei einer Schallplattenaufnahme in Dresden hatte Davis Mozart dirigiert.