Kultur

Das war ein böser Kerl

... und weil Clemens J. Setz sonst nichts zu tun hat, erzählt er einige der 95 mittelalterlichen Schwänke Till Eulenspiegels nach.

Das haben auch andere getan – man denke an Erich Kästner, 1938. Aber immer wurden kindgerechte Späße ausgesucht, immer legte es sich Eulenspiegel dabei mit den Mächtigen an und stellte sie bloß, und das war gut so.

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Hat er aber selten gemacht. Viel öfter sekkierte der Kerl einfache Leute, die ohnehin unterdrückt wurden und nichts zu beißen hatten und denen er zusätzlichen Schaden zufügte und sie verspottete.

Man kann – indem man gleichzeitig für das Wort um Verzeihung bittet – von einem richtigen Arschloch sprechen.

Setz sieht das nicht anders, teilt andererseits aber auch die Ansicht: Till Eulenspiegel sei die freieste Figur der deutschen Literatur. Vollkommen sei die Freiheit, nackt und nur einen Wimpernschlag vom Chaos entfernt.

(Selbst als Till Eulenspiegel sterbenskrank ist, sagteer zu einer alten Nonne, die ihn betreut: Er wünsche sich so sehr, dass man allen alten Frauen die ... Hinterteile zusammen nähe.)