Kultur

CocoRosie glänzten beim Sisters Festival in der Wiener Arena

1500 Leute waren Freitag in die Wiener Arena zum Sisters Festival gekommen. Die Veranstaltung, die von den Musik-Acts bis hin zu Crew, Technik und Organisation vorwiegend von Frauen bespielt und organisiert wurde, hatte sich zum Ziel gesetzt, Musikerinnen und Technikerinnen eine Plattform zu geben und somit gegen die fehlende Chancengleichheit für Frauen im Musikbusiness anzukämpfen.

Veranstalterin Karin Tonsern, die Produktionsleiterin bei Festivals wie dem Nuke oder Shows von Iggy Pop und den Toten Hosen war, ist im KURIER-Interview mit der Premiere zufrieden – auch wenn das Gelände für 3000 Besucher ausgelegt war.

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„Wir haben die Hälfte geknackt und unser Konzept ist aufgegangen. Ich habe nämlich in den von Männer dominierten Veranstalter-Kreisen sehr oft gehört: ,Wir hätten gerne mehr Frauen gebucht, aber wir haben keine gefunden, egal ob auf oder hinter der Bühne.` Ich habe keinen Einfluss auf deren Buchungspolitik, aber ich konnte heute beweisen, dass es sie sehr wohl gibt, dass es mit ihnen gut funktioniert, dass man sie buchen kann und das Publikum das auch annimmt.“

Deshalb will Tonsern nächstes Jahr die zweite Auflage des Sisters Festivals veranstalten und die Sichtbarkeit von Frauen in der Musikszene weiter vorantreiben.

Sehr zufrieden war sie auch mit den 80 Solidaritäts-Tickets, die verkauft wurden – Tickets die man spenden konnte, die Frauen zur Verfügung gestellt wurden, die sich aus finanziellen Gründen selbst keine kaufen konnten.

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Ebenso erfreut war Tonsern über die durchwegs entspannte Stimmung im Publikum. Schon am frühen Abend, als viele noch bei den Warp- und Getränke-Buden anstanden, oder sich im Rahmenprogramm die Galerie der Wiener Pionierinnen ansahen und beim Stand der Arbeiterkammer über Frauenrechte beraten ließen, machten Dives mit ihrem energetischen Indie-Rock denen, die vor der Bühne standen, sehr viel Spaß. Amy Montgomery aus Irland lieferte danach ein Set mit solidem, aber recht konventionellem Rock, dem es an Eigenständigkeit mangelte.

Das absolute Highlight war aber das US-Duo CocoRosie. Die Schwestern Sierra und Bianca Casady haben sich ihre ganz eigene Klangwelt gezimmert, verbinden in schrulligen, aber hoch melodiösen Songs wie „Mercy“ oder „Witch Hunt“ Sierras Harfen-Spiel und ihren opernhaften Gesang mit programmierten Beats, Klavier, Keyboards und der kindlich quäkenden Stimme von Bianca. Das war eine Mischung, die beim Sisters Festival einmal mehr faszinieren konnte.