Kultur

Quietschbunte Ulknudel bespaßte Wien prollig

Vulgär ist, wenn die Geschmacklosigkeit zur Lust an der Geschmacklosigkeit wird. Vulgär, derb, voll proll: Die kulturferne Kunstfigur Cindy aus Marzahn mit „Pink is bjutiful“ in der ausverkauften Wiener Stadthalle F.

Das arbeitslose Dickerl im rosa Frottee-Jogginganzug, seit Jahren auf der Suche nach ihrem Traumprinzen, quatscht munter drauflos. Über ihre beste Freundin Pritney, "die sooo Scheiße aussieht", aber "in Fachkreisen die Fickadelle jenannt" wird. Über Enrico, ihren "Teilzeitlebensgefährten im offenen Vollzug“" Über Dickwampen beim Shopping. Über enge Leggings "Marke Muschi frisst Hose".

Ihre Sprache, ihr Witz, der die Leute vor Vergnügen kreischen lässt, ist brachial-peinlich, direkt und tabulos.

Ihr Motto: "Ist det Leben noch so oll, mach es einfach bjutiful." Die selbsternannte "Prinzessin der Herzen" fragt sich: Wie kommt das "Rasen betreten verboten"-Schild auf den Rasen? Welche Farbe bekommen Schlümpfe, wenn du sie würgst?

Wir fragen uns: Wenn sich eine Krawallcomedienne mit Mut zum Hässlichsein-Loser-Image über andere dicke, doofe und niveaulose Menschen lustig macht, und der hingerotzte Klamauk macht die Gagschleuder des Prekariats zur angeblich beliebtesten Komikerin Deutschlands, was sagt das über unsere Gesellschaft aus?

KURIER-Wertung:

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