Und dann will der Teufel, dass ihn alle lieb haben
Von Peter Pisa
Zum Erarbeiten wie das Leben, so waren die bisherigen Romane Paul Auers. „Mauern“ ist da keine Ausnahme, der Text mauert. Aber es ist ein Vergnügen, die Mauer niederzureißen, und dann erfährt man von einem neuen Pakt mit dem Teufel.
Der Pakt
Schriftsteller Joshua, um die 30 und leicht größenwahnsinnig, konnte sich dank einer Erbschaft eine Dachgeschoßwohnung leisten, und nun steht er mit einem Glas Cognac auf der Terrasse, aber seine Freundin Carmen gibt es nicht mehr. Da verirrt sich der Teufel zu ihm. (Aber vielleicht war er ohnehin längst da.) Der Teufel will kein Teufel sein. Es ist der Schriftsteller, der den Pakt vorschlägt: Bringt der Teufel Carmen zurück, schreibt er ein Buch – ein Porträt des Teufels, damit ihn alle lieben. Machen das nicht ohnehin zu viele?
Das war jetzt die einfache Lesart dieses komplexen Romans, komplex wie Goethes „Faust“ und doch genauso einfach. Teuflisch einfach, lässt man sich auf das Buch des Villacher Paul Auer (= Kultur- und Sozialanthropologe) ein. Was empfohlen wird.
Paul Auer:
„Mauern“
Septime Verlag.
168 Seiten.
21,50 Euro
KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern