Kultur/Buch

Timon Karl Kaleyta: Am Zauberberg gegen die Zeitgeisterkrankung

Vielleicht ist ja der Fehler, dass man zu genau hinschaut. Wer nur lange genug in sich hineinhorcht, endet zwangsläufig bei der Erkenntnis: Da stimmt etwas nicht, so emotional.

Nur: Wie begegnet man diesem vagen Unbehagen? Der Protagonist hier sucht, ohne selbst zu wissen, wovon, ganz allgemein „Heilung“. Wobei: Zuerst wird sie für ihn gesucht. Seine Frau versendet ihn ins Sanatorium auf den Berg (Thomas Mann lässt grüßen). Dort, beim aggressiven Dr. Trinkl, wird das Gesamtprogramm der Körper- und Geist-Wiederherstellung von der Hautreinigung bis zur Darmspülung abgespult.

Nützt natürlich nix.

Autor Timon Karl Kaleyta lässt seinen schlaflosen Hysteriker dann auf eigene Faust Heilung entlang der Öko-Fantasie suchen – nur um auf die Natur allergisch zu werden (verständlich).

Das Ganze ist ein groteskes, fröhlich skurriles, flottes Lesevergnügen. So richtig geheilt ist man zwar auch nicht, aber man weiß ja selbst eh auch nicht so genau, was einem fehlt.

Alle Inhalte anzeigen