Kultur/Buch

Der kleine Nick trifft die beiden Freunde, die ihn erfunden haben

Anne ist die Tochter von René Goscinny, der mit Uderzo Asterix und mit Jean-Jacques Sempé den kleinen Nick erfunden hat.

Ihr Vater war 1977 zur Vorsorgeuntersuchung bei einem Pariser Kardiologen auf dem Hometrainer gesessen. Belastungs-EKG. Er bekam Schmerzen, der Arzt ließ ihn trotzdem weiterradeln – Goscinny fiel tot um. Anne sah sich den Arzt Jahre später an – er beklagte, damals kein Honorar bekommen zu haben.

Leiser Humor

In ihrem Drehbuch für einen neuen Nick-Trickfilm und für dieses Buch zum Film baute Anne - Foto oben - folgende Konstruktion: Der kleine Nick lässt sich von seinen miteinander befreundeten Erfindern deren Leben erzählen, er agiert mit ihnen. Damit verknüpft sind alte Kurzgeschichten mit dem herrlich leisen Humor.

Nick hat also Mama, Papa und René und Jean-Jacques ... Das mag für Kinder ein bissl kompliziert sein. Für etwas Ältere ist es reizvoll – und traurig, überhaupt jetzt, weil auch Sempé tot ist.


Anne
Goscinny: 
„Der kleine Nick und das große Glück“
Übersetzt von Hans Georg
Lenzen und Friederike Kohl.
Diogenes Verlag.
160 Seiten.
19 Euro

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern