Kultur

Brisantes Theater für ein junges Publikum

Seit nunmehr sieben Jahren erarbeitet die Schauspielerin und Gründerin des European Grouptheater, Ricky May-Wolsdorff, politisch brisante Theaterstücke für ein junges Publikum. Jedes Jahr stellt sie dafür ein neues Schauspielerensemble aus jungen Menschen bis 22 Jahren zusammen. Mit diesen Laien, die zumeist noch in die Schule gehen, und mit Schauspieleleven wird dann ein Jahr lang ausgiebig geprobt, die Stimme trainiert sowie gemeinsam an Mimik und Gestik gearbeitet.

„Ich möchte mit meinen Theaterprojekten den Menschen nicht aufzeigen, wie grauslich sie sind oder die Welt im Allgemeinen ist“, sagt die Theatermacherin. „Nach dem Zweiten Weltkrieg war es so, dass man der bürgerlichen Gesellschaft die Maske abgerissen und den Spiegel vorgehalten hat. Ich finde es aber wichtig, in zeitgenössischen Produktionen vor allem Lösungsvorschläge anzubieten. Das Publikum hat dann die Möglichkeit darüber nachzudenken und selbst kreativ tätig zu werden.“ Morgen, Donnerstag, ist sie mit ihrer Jugendtheater Company im Wiener Volkstheater zu Gast. Gespielt wird das Stück „Die Welle“, das auf dem 1981 erschienen Roman von Morton Rhue basiert. „Ich finde ,Die Welle‘ ist ein zeitgemäßes Stück, weil es eindrucksvoll aufzeigt, wie es möglich ist, Menschen zu manipulieren und für eine Überzeugung zu gewinnen, der sie blindlings, ohne zu überlegen, nachlaufen“, betont May-Wolsdorff, die selbst schon mit 16 Jahren auf der Bühne stand.

Die Produktion ist noch am 19. April im Stadtsaal Zwettl und am 29. Mai auf der Bühne im Hof in St. Pölten zu sehen.