Kultur

Brasilianer Adriano Pedrosa kuratiert Kunstbiennale Venedig 2024

Die Biennale Venedig hat am Donnerstag den Leiter für die 60. Ausgabe der Kunstausstellung im Jahr 2024 bekannt gegeben: Der Brasilianer Adriano Pedrosa wird dabei auf Cecilia Alemani folgen, die die heurige Ausgabe, die mit einem Publikumsrekord zu Ende ging, verantwortete. Die künstlerische Leitung der Biennale gibt jeweils ein Grundthema vor und gestaltet die "Internationale Ausstellung" im Arsenal und im zentralen Pavillon, die oft als Statement zur Lage der (Kunst-)Welt gelesen wird.

Biennale-Präsident Roberto Cicutto lobte Pedrosas "Offenheit gegenüber dem Zeitgenössischen", die er in zahlreichen Ausstellungen unter Beweis gestellt habe. Am Museu de Arte de São Paulo Assis Chateaubriand, kurz MASP, wo Pedrosa seit 2014 als künstlerischer Leiter agiert, gestaltete er zahlreiche Einzelausstellungen  von brasilianischen Kunstschaffenden wie Beatriz Milhazes, Wanda Pimentel und Hélio Oiticia, aber auch eine Serie von Präsentationen, die sich mit einzelnen Facetten von Geschichte befassen, wie "Histories of Sexuality" (2017), "Afro Atlantic Histories" (2018), "Women’s Histories, Feminist Histories" (2019), "Histories of Dance" (2020) oder "Brazilian Histories" (2022). Außerdem war er in diverse Biennalen involviert, etwa als Co-Kurator der Istanbul-Biennale 2012.

Pedrosa ist der erste Biennale-Kurator aus Lateinamerika und auch der erste, dessen Lebensmittelpunkt in der südlichen Hemisphäre liegt. Seine Kür sei ein Resultat der Arbeit mit Alemani gewesen, heißt es in Cicuttos Statement. Pedrosas Perspektive solle es ermöglichen, dass die Biennale nicht nur ein "Katalog dessen, was bereits existiert" werde. Vielmehr solle die Veranstaltung "jenen Widersprüchen, Beziehungen und Dialogen Form geben, ohne die Kunst eine Enklave ohne Lebenssaft" bliebe.