Kultur

Brachetti: Magier & Verwandlungskünstler

Manchmal verkleidet er sich nur so zum Spaß als Priester: "So kann man sich in Italien alles erlauben. Da lassen einen die Carabinieri sogar über eine rote Ampel fahren."
Arturo Brachetti mit Wohnsitz in Rom weiß, wovon er spricht. Der Mann, der seit 2006 als "schnellster Verwandlungskünstler aller Zeiten" im Guinness-Buch der Rekorde steht, kann in zwei Stunden bis zu 80 verschiedene Personen darstellen. In nur einem Augenblick wechselt er Gesichter, Kleidung und Geschlecht.
In Italien und Frankreich ist Brachetti schon lange ein Fixstern am Show-Himmel. Ab 20. 12. gastiert er mit einer Liebeserklärung an die Welt des Films erstmals in Österreich im MuseumsQuartier Wien, nachdem der "König der Metamorphose", so Le Figaro , erst kürzlich in Paris im legendären Varietétheater Folies Bergère frenetischen Applaus geerntet und weltweit mehr als eine Million Theaterbesucher in Staunen versetzt hatte.

Ein Chamäleon

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Judy Garland und Jack Sparrow, vom Zeichentrick über Science-Fiction und Gruselfilm bis zu den großen Abenteuerfilmen: Die Filmfiguren von gestern und heute lässt er durch sekundenschnelle Masken- und Kostümwechsel, Schauspiel und Special Effects in atemberaubender Geschwindigkeit auferstehen und wieder verschwinden:
Von "Frankenstein" bis Rhett Butler aus "Vom Winde verweht", von James Bond bis Jack Sparrow, von Quasimodo bis E. T. und Liza Minnelli. Mitunter treten sie sogar gleichzeitig auf: Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann in "Casablanca". Oder der Priester aus "Der Exorzist" Auge in Auge mit Nosferatu, der vom Totengräber bedrängt wird.
Es ist ein Spiel zwischen Realität und Illusion. Inspirieren ließt sich Brachetti vor allem von Leopoldo Fregoli, nach dem das Fregoli-Syndrom benannt ist: eine Art Paranoia, bei der die Erkrankten davon überzeugt sind, dass Bekannte entweder in die Körper von Fremden schlüpfen oder sich als solche verkleiden.
"Außerdem haben mich Federico Fellini, die Commedia Dell'Arte, Filme, das alte Varieté und die visuelle Kunst überhaupt beeinflusst", so Brachetti.
1979 hat er die italienische Tradition der Schnellverwandlungskunst wiederbelebt. "In ihr spiegelt sich der Proteus-Mythos, der Wunsch jedes Menschen, für einen kurzen Moment ein anderer zu sein", so Brachetti.
Bereits mit 15 Jahren kreierte er seine erste Performance. Mit 20 war er die Hauptattraktion im Pariser Cabaret Paradis Latin, ehe ihn Andre Heller 1981 als Conférencier für sein Varieté "Flic Flac" engagierte.
"Teils Zaubershow, teils Drag-Nummer, teils Tribut an traditionelle Clown-Nummern und die Commedia Dell'Arte, ist Arturos Show eine Klasse für sich", schrieb Time Out in London.

Mix: Poesie, Humor und Mysterium

Show: "Magie, Emotion und Tempo" verspricht Arturo
Brachetti. Jetzt kommt der als "Meister der flinken Verwandlung" gefeierte Italiener mit seiner "schnellsten Theatershow der Welt" nach Wien.
Wann & Wo: 20. 12 bis 1. 1., MuseumsQuartier, Halle E