Hundstage im Wiener Beton
Von Karl Oberascher
Das Bild entsteht immer schon im Kopf", erklärt Dennis Iwaskiewicz. Seit er 16 ist, ist die Kamera der ständige Begleiter des jungen Fotografiestudenten. "Ich habe immer mit einem 35 mm-Objektiv fotografiert." Was am Ende auf dem Ausschnitt drauf sein wird, das weiß er mittlerweile intuitiv.
Aus der Hüfte heraus fotografiert Iwaskiewicz deshalb noch lange nicht. Der Wiener hat sich auf urbane Räume spezialisiert. Der Mensch, sagt er, sei dabei immer weiter in den Hintergrund gerückt. "Als ich begonnen haben zu fotografieren, habe ich klassische Street-Photography gemacht." Erst später habe er sich für Landschaftsfotografie interessiert. "Der Mensch hat Platz zum Atmen bekommen", erklärt Iwaskiewicz auch den Titel der Ausstellung "Beton(t) frei", die ab Dienstag in der Galerie Eigensinnig zu sehen ist.
Seine Bilder wirken streng, konstruiert. "Ich mag Linien, bei mir muss alles gerade sein." Und skurril, wenn die U2-Trasse in Aspern am Horizont mit dem Krautacker verschwimmt, wo später einmal die Seestadt stehen soll. Besonders gelungen zeigt sich das in Iwaskiewicz' Bildern vom Wohnpark Alterlaa, die er während der heißen Hundstage vergangenen Sommer gemacht hat: Die harten Kanten der 70er-Jahre-Bauten treffen dort auf die schwitzenden Bewohner der Luxusanlage mit Dachpool. Kalte Brauntöne treffen auf warmes Schweinchenrosa; die Großstadt trifft ihre Bewohner.
Bilder der Ausstellung
INFO:
beton(t) frei: Dennis Iwaskiewicz.
Vernissage: 25. März, 19.00 Uhr - 22.00
Ausstellung: 26. März - 17. Mai 2014
www.eigensinnig.at
www.iwaskiewicz.com