Bestseller: Literatur-Stars und ihre Lieblingssongs
Von Andreas Bovelino
NEIL GAIMAN
Sein erstes veröffentlichtes Buch war eine Bio über Duran Duran, mit der US-Songwriterin Tori Amosverbindet den britischen Romancier („American Gods“) und Comics-Autor („Sandman“) eine langjährige Freundschaft. Sie schreibt immer wieder über ihn, er liebt ihre Songs. Mit der australischen Musikerin Amanda Palmer („Coin Operated Boy“; "Map Of Tasmania") ist er verheiratet.
„Sie hat mich davon überzeugt, dass Neutral Milk Hotel eine der besten Bands der Welt ist“, sagt er bereitwillig – zumindest, wenn sie neben ihm sitzt. Was er sonst gerne hört? The Magnetic Fields, The Pogues („Rum, Sodomy & The Lash“), Lou Reed („Berlin“), Muddy Waters und Michael Nymans Soundtracks zu den Filmen von Peter Greenaway.
STEPHEN KING
Der Mann weiß nicht nur, wo unsere Leichen begraben sind, sondern auch wo der Rock-Hammer hängt. King istRamones-Fan der ersten Stunde, zitierte ihre Songs immer wieder in seinem „Friedhof der Kuscheltiere“ – lange bevor sie den Titelsong zur Verfilmung beisteuerten. MitAC/DClegt er noch ein Härte-Schäuferl nach, er mag’s aber auch sanfter – und zeitgemäßer:Bright Eyes,Wilco,LCD Soundsystem.
MARTIN AMIS
Der Sohn von Sir Kingsley Amis, einem der Säulenheiligen der britischen Literatur, zählt seit Jahren selbst zu den angesehensten Vertretern seiner Zunft („Gierig“, „London Fields“). Sein Musikgeschmack ist so erlesen wie sein Schreibstil: Jimi Hendrix („Voodoo Child&Voodoo Chilelive“), James Brown („Man’s World“), Oscar Peterson („Night Train“), Coleman Hawkins („Yesterdays“), Ben Webster. „Das Saxofon wurde erfunden, um zu verführen“, sagt Amis. Und damit könnte er Recht haben...
STEWART O'NAN
Der Autor einiger der erschütterndsten und großartigsten Bücher der letzten Jahrzehnte („Engel im Schnee“, „Alle, alle lieben dich“) hat einen mehr als soliden Musikgeschmack – ganz wie sein „Buddie“ Stephen King:The Velvet Underground,Iggy & The Stooges,MC5,Genesis, Syd Barrett, John Coltrane.
ZADIE SMITH
Vor 17 Jahren wurde sie mit „Zähne zeigen“ zum Shooting-Star der Literaturszene, heute zählt sie zu den „einflussreichsten Kulturschaffenden Großbritanniens“ (BBC). Ihre größte musikalische Liebe gehörtJay-Z, für die New York Times schrieb sie bereits einige Essays über den Rapper. Außerdem: Lauryn Hill ("Tell Him"), Björk ("Lionsong"), Otis Redding ("A Change Is Gonna Come"), David Bowie ("Life On Mars"), Ani DiFranco ("You Had Time"), Nina Simone ("Sinnerman") undKendrick Lamar("Alright").
A. M. HOMES
Die Romane der Amerikanerin („Dieses Buch wird Ihr Leben retten“) entwickeln ab der ersten Seite einen beinahe unwiderstehlichen Sog, der einen praktisch zum weiterlesen „zwingt“. Ebenso zwingend ist ihr Musikgeschmack: Joni Mitchell,Peter Gabriel, Jimi Hendrix,Jeff Buckley,Miles Davis.
GEORGE R. R. MARTIN
Seit Kurzem ist es offiziell, Mr. „Game of Thrones“ ist ein „Deadhead“. Und Grateful Dead sind nicht nur seine Lieblingsband („Ripple“ sein Lieblingslied), sie beeinflussten auch seinen „Song of Ice and Fire“. Die „Weirwood Trees“ benannte er nach dem Grateful-Dead-Gitarristen Bob Weir, die „Direwolves“ nach einem Song der Hippie-Rocker. Außerdem auf seiner Playlist:Fleetwood Mac, was noch interessant werden könnte, weil Stevie Nicks in letzter Zeit angeblich einige Gedichte über die Helden seiner "Game Of Thrones"-Saga geschrieben hat. Und:The National, nicht nur, aber schon auch mit ihrem "Rains Of Castamere".