Bacon-Triptychon bringt bei Online-Auktion 75 Millionen Euro
Ein Triptychon des britisch-irischen Künstlers Francis Bacon (1909-1992) hat bei einer Online-Auktion rund 85 Millionen Dollar (etwa 75 Millionen Euro) eingebracht. Zwei Bieter - einer online und einer per Telefon - hätten sich einen zehnminütigen Wettstreit geliefert, teilte das Auktionshaus Sotheby's in der Nacht zum Dienstag mit.
Schließlich bekam der Telefonbieter, der zunächst anonym blieb, für rund 84,6 Millionen Dollar den Zuschlag. Das Auktionshaus war zuvor nur von einem Preis von etwa 60 Millionen Dollar (rund 53 Mio. Euro) ausgegangen.
Das auf den Tragödien von Aischylos, einem griechischen Dichter der Antike, basierende Bacon-Werk aus dem Jahr 1981 hatte 1984 der norwegische Sammler Hans Rasmus Astrup gekauft und seitdem in seinem Museum beheimatet. Es gehört zu den 28 Werken dieser Art, die Bacon zwischen 1962 und 1991 erstellte.
Die drei Bilder des "Triptych inspired by the Oresteia of Aeschylus" hatten ursprünglich bereits am 13. Mai versteigert werden sollen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren die traditionellen Frühjahrsauktionen der New Yorker aber verschoben worden. Sotheby's veranstaltete nun am Montag einen Online-Auktionstag, an dem die Filialen in Asien, Europa und New York teilnahmen und Interessierte hauptsächlich per Telefon und im Internet mitboten.
2014 war in New York ein Triptychon von Bacon für rund 72 Millionen Dollar versteigert worden, 2013 sogar eines für 142,4 Millionen Dollar. Das war damals als bisher teuerstes versteigertes Bild in die Kunstgeschichte eingegangen. Seit 2014 war kein Bacon-Triptychon mehr bei einer Auktion verkauft worden. Das nun versteigerte Triptychon erzielte den dritthöchsten Auktions-Preis für ein Bacon-Werk.