Kultur

Christie's: Rekord und Rückzieher

Nach der Auktion freute sich Christie's über seine "erfolgreichste Londoner Auktion in der Sparte Impressionismus & Moderne": Umgerechnet 212,7 Millionen Euro betrug der Gesamtumsatz, der mit dem Verkauf von mehr als 70 Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen erzielt wurde.

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Ein wichtiger Teil fehlte aber: Die 85 Werke von Joan Miró aus der Sammlung der 2008 verstaatlichten portugiesischen Bank BPN, die verteilt auf die Abendauktion und die Tages-Auktion am Mittwoch zur Versteigerung gelangen sollten, wurden am Dienstagabend kurzfristig zurückgezogen.

Gegen den Verkauf der Miró-Sammlung hatte es im Vorfeld massive Proteste gegeben. Gegner, die dem portugiesischen Staat "Ausverkauf" vorwarfen, wollten vor Gericht eine Verfügung zum Stopp erwirken. Obwohl das Gericht diesem Anliegen nicht Folge leistete, zog Christie's die Werke kurz vor Beginn der Auktion zurück - in der gegenwärtigen Situation sei keine ausreichende Sicherheit für den Verkauf gegeben, hieß es.

Wie geplant

Die übrigen Werke gelangten aber wie geplant zur Versteigerung. Dabei übertraf vor allem das Bild "Nature morte à la nappe à carreaux" von Juan Gris ("Stillleben mit kariertem Tischtuch", 1915) die Erwartungen: Mit 34,8 Millionen Pfund (41,8 Mio. €) wurde der obere Schätzwert beinahe verdoppelt und ein neuer Rekordpreis für den Künstler erzielt. Insgesamt erzielten 35 Werke einen Preis von mehr als einer Million Pfund (entspricht 1,2 Mio. €).

Nach der Tages-Auktion bei Christie's geht am Mittwoch Sotheby's mit seiner Abendauktion der Sparte Impressionismus / Moderne ins Rennen.