Kultur

Architekturbiennale Venedig: Goldener Löwe für den Nigerianer Nwoko

Der in Nigeria geborene Architekt, Designer und Künstler Demas Nwoko wird an der 18. Architekturbiennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Entscheidung wurde vom Verwaltungsrat der Biennale nach einem Vorschlag der Kuratorin Lesley Lokko getroffen. Die Preisverleihung ist am 20. Mai in der Ca' Giustinian, Sitz der Biennale, geplant.

"Demas Nwoko ist alles auf einmal: Architekt, Bildhauer, Designer, Schriftsteller, Bühnenbildner, Kritiker und Historiker. Wenn man ihn fragt, bezeichnet er sich selbst als 'Künstler-Designer', was viel über die Vielseitigkeit seiner Talente und Werke besagt", schrieb Lokko in der Begründung für den Preis. Nwoko sei einer der ersten nigerianischen Raum- und Formgestalter, der die Abhängigkeit Nigerias vom Westen in Bezug auf importierte Materialien und Waren sowie Ideen kritisierte und sich stets für die Nutzung lokaler Ressourcen einsetzte.

Demas Nwoko wurde 1935 in Idumuje Ugboko in Nigeria geboren. Er studierte am Nigerian College of Arts, Science and Technology in Zaria (1957-1961), wo er zu den wichtigsten Gründungsmitgliedern der "Zaria Art Society" gehörte. Diese einflussreiche Künstlergruppe, die als "Zaria-Rebellen" bekannt wurde, vertrat das Konzept der "natürlichen Synthese", das von dem Künstler Uche Okeke geprägt wurde, um afrikanische Themen und Erzählungen zu verbinden. Als Künstler bemüht sich Nwoko, moderne Techniken in Architektur und Bühnenbild zu integrieren, um afrikanische Themen in den meisten seiner Werke auszudrücken.