Angebliche Klimt-Entdeckung, jetzt mit Signatur
Die seit einigen Jahren laufenden Untersuchungen zu einem in einer Garage in Oberösterreich aufgetauchten Gemälde, das Gustav Klimt zugeschrieben wurde, sollen nunmehr die Echtheit des Gemäldes „Trompetender Putto“ bestätigt haben. Wie es am Mittwoch in einer Aussendung hieß, wurden bei naturwissenschaftlichen Analysen Signaturen entschlüsselt, die Klimt zuzuordnen seien.
Der „Trompetende Putto“ wurde am heutigen Mittwoch im Sprengel Museum Hannover präsentiert. Entdeckt wurde das kreisrunde Gemälde mit einem Durchmesser von rund 170 Zentimetern vor mehreren Jahren von dem Wilhelmsburger Antiquitäten-Mäzen Josef Renz. Klimt-Experte Alfred Weidinger, früherer Vize-Direktor des Belvedere und nunmehriger Direktor des Leipziger Museums der bildenden Künste, hatte die Echtheit in den vergangenen Jahren wiederholt infrage gestellt.
Gemalt als Siebenjähriger?
Zunächst hatte er das Werk für eine Arbeit des Klimt-Bruders Ernst Klimt gehalten. Mittlerweile ist er zu der Überzeugung gelangt, dass das Gemälde ursprünglich an der Decke der Hofoper in Wien hing. „Die Hofoper wurde 1869 eröffnet, Klimt war damals 7 Jahre alt“, sagte Weidinger heute gegenüber der Deutschen Presse Agentur. Der Entwurf des Bildes stamme nach seinen Recherchen von Carl Rahl, Eduard Bitterlich habe dann das Original-Deckengemälde ausgeführt.
Laut der Leibniz Universität Hannover bestätige sich die Echtheit der nunmehr gefundenen Signatur insofern, als sie auf vier weiteren, bereits bekannten Klimt-Bilder gefunden worden sei, wie es in der Aussendung heißt. Nach aufwendigen technischen Analysen unter anderem in Japan, Portugal und Spanien wurde das Bild vollständig restauriert.
Die Ankündigung, dass das Werk ab 22. Juni in Wien im Leopold Museum gezeigt werden soll, wies das Museum gegenüber der APA allerdings zurück. Es habe zwar Vorgespräche gegeben, diese seien jedoch ergebnislos geblieben.