Andrea Ecker: Chefin für Kunst und Kultur
Von Thomas Trenkler
Andrea Ecker wird ab 1. Mai, wie der KURIER in Erfahrung brachte, die neu fusionierte Kunst- und Kultursektion leiten. Ecker, Jahrgang 1962, ist seit 1993 im Bundesdienst: Die Juristin war zunächst Mitarbeiterin des damaligen Kunstministers Rudolf Scholten, später leitete sie eine Abteilung im Wissenschaftsministerium, 2008 wurde sie zur Chefin der Kunstsektion ernannt. Insgesamt bewarben sich 18 Personen um den Posten; vier von ihnen wurden zum Hearing geladen. Ecker galt von Anbeginn an als Favoritin für den Job. Sie wird in der Szene geschätzt.
Die Zukunft von Michael Franz, bisher Leiter der Kultursektion, ist ungewiss: Er soll mit einer Projektstelle betraut werden; gerüchteweise gestalten sich die Verhandlungen mit ihm aber als schwierig. Franz war in die Finanzmisere des Burgtheaters involviert. Mit der Sektion betraut wurde der ehemalige Bank-Austria-Manager 2007 von der damaligen Kunstministerin Claudia Schmied (SPÖ). Es gab große Spannungen zwischen ihm und den Museumsdirektoren.
Neuorganisation
Offizieller Grund für die Fusion der Sektionen ist das Ziel, Doppelgleisigkeiten zu beseitigen. Daher wurden auch Abteilungen zusammengelegt: Statt sieben für die Kunst und acht für die Kultur gibt es künftig nur mehr zehn. Die vier neu entstandenen Abteilungen sowie das Budgetmanagement wurden ausgeschrieben.
Kathrin Kneissel, Jahrgang 1965, wird die neue Abteilung für europäische und internationale Kulturpolitik leiten. Sie kam, wie Ecker, in der Ära Scholten ins Ministerium. Zeremonienmeisterin Charlotte Sucher, seit 2000 im Haus, übernimmt die Abteilung Veranstaltungen und Ehrungen. Christoph Bazil wird Chef der neuen Abteilung Denkmalschutz und Restitutionsangelegenheiten.
Eine einzige Stelle wurde extern besetzt: Theresia Niedermüller, die Leiterin der neuen Abteilung Bundestheater, kommt aus der Budgetsektion des Finanzministerium. Die 42-jährige Betriebswirtin gilt als Expertin für Bundeshaushaltsrecht und öffentliches Förderwesen.
Nochmals und präziser ausgeschrieben wird das Beteiligungs- und Budgetmanagement: Unter den Bewerbern befand sich angeblich keine geeignete Person.