Anarchistische Spaßfacetten bei Haipl & Knötzl
Herbert Knötzl wollte einmal in etwas großem Klassischem wie ,Richard III.’ mitspielen", verrät Clemens Haipl. Aber es wurde dann "Dackeln im Sturm" (Premiere: 22. 10. im Niedermair), das nach "Protest" (1999) neue Bühnenprogramm des Duos, das in der Gruppe "Projekt X" in den 90er-Jahren skurrile "Diskussionsrunden" bestritt. Es folgten regelmäßige Formate in der ORF "Donnerstag Nacht". Und wöchentlich führen Haipl & Knötzl durch die seit Gründung des Senders bestehende Mitternachtssendung "Projekt X" auf FM4.
"Unvorhergesehen standen wir zuletzt live bei Warm-ups auf der Bühne", sagt Haipl, "den Leuten hat’s gefallen. Und wir dachten: Warum machen wir nicht – diesmal absichtlich, worauf wir plötzlich wieder Lust haben?" Humor in der Art von Gern-Daneben-Sein. Ironisiert wird in "absurden Dialogen" Zwischenmenschliches, Politisches, Popkultur und die Welt im Allgemeinen.
Haipl: "Musik machen wir auch, was insofern interessant ist, als keiner von uns beiden ein Instrument beherrscht." Aber Alter schützt vor jugendlicher Unbekümmertheit. Anders als früher, ist "der unbedingte Wille zum Deppertsein heute nicht mehr so stark", gesteht Haipl.
"Die Chuzpe ist weg. Ich würde mich nie mehr trauen, mich ohne Vorbereitung ins ausverkaufte Audimax der Uni zu stellen – und dann funktioniert das auch noch. Heute hätte ich zu viel Angst davor."