Amerika schickt die Killer nach Italien zurück
Von Peter Pisa
Die Unerwünschten, das ist eine vier Jahrzehnte unübersetzt gebliebene Mafia-Reportage, geschrieben vom italienischen Journalisten Gian Carlo Fusco (1915– 1984), der einen Bestseller hatte: über die Lächerlichkeiten der Mussolini-Ära.
Fusco arbeitete pointiert, ohne auf das schreckliche Große zu vergessen; und so ist es auch in "Die Unerwünschten". Er stellte Gangster vor, bei deren Anblick man lachen könnte. Breite Schädel, riesige Pranken mit Haarbüscheln, Karfiolohren, so gut wie keine Stirn.
Italienische Mafiosi, die in den USA mit Messer und Pistole Handlanger der Bosse waren und nach dem Krieg von den Amerikanern abgeschoben wurden. Rund 500 Heimkehrer trugen nun keine Zabaione-gelben Schuhe mehr, sondern führten verarmt in ihren sizilianischen Heimatdörfern ein Zombie-Dasein. Ihre Art zu reden klingt auch in deutscher Übersetzung großartig – tissol, bois (that’s all, boys), gönnen wir uns einen Ottedog /Hotdog).
KURIER-Wertung:
INFO: Gian Carlo Fusco: „Die Unerwünschten“ Übersetzt von Monika Lustig. Berenberg Verlag. 176 Seiten. 20,60 Euro.