Kultur

Ein großes Fest der Lebenslust

Lebensfreude pur. Das sind bereits in schöner Tradition heuer zum zehnten Mal die "Afrika Tage" auf der Donauinsel. Die Grammy-Gewinnerin Angelique Kidjo und der bayerische Sänger Hans Söllner waren schon da.

Am Programm stehen noch bis 17. August heiße Rhythmen, exotische Klänge für Jung bis Alt und Ausnahmekünstler aus aller Welt. Sie zeigen, was Afrika alles zu bieten hat – vom Kap der guten Hoffnung bis Kairo.

Soul Makossa

Zu den musikalischen Highlights zählt heuer Soul-Urgestein Manu Dibango (16. 8.), der sich selbst als afrikanischen Europäer bezeichnet. Der Musikstil des in Kamerun gebürtigen Künstlers ist eine Mischung aus Jazz und traditioneller Musik seines Geburtslandes.

Sein "Soul Makossa" war der erste Nummer-Eins-Hit eines afrikanischen Musikers in den USA und ist noch heute sein Markenzeichen.

Heute, Dienstag, entert der Djembe- und Balafonspieler Louis Sanou aus Burkina Faso mit Les cinq Frères (18 Uhr) die Bühne: Er stammt aus einer westafrikanischen Jeli Familie (Griot), in der das Geschichtenerzählen und Musizieren mit traditionellen Instrumenten seit jeher als Familienberuf ausgeübt wird. Dann präsentiert Courtney Jones (19.30 Uhr) "Steelpan meets Kalimba": einen Mix karibischer und afrikanischer Klängen.

Afroplastique Style

Niasony (8. 8.) liefert mit einer unter die Haut gehenden Samtstimme eine Gratwanderung zwischen Tanzmusik und Melancholie. Die Weltmusik-Diva, die gern in einem Atemzug mit Angelique Kidjo genannt wird, sollte man gehört haben.

Aminata Seydi bringt mit ihrer dunklen Stimme und ihrem Temperament und den funkigen Beats der Astronauts (11. 8.) Groove-Klassiker aus den letzten 40 Jahren – und damit jede Location zum Kochen. Aminatas Wurzeln liegen in Wien und im Senegal. Der New Soul der Astronauts hat daher auch einen speziellen "African Soul"-Charakter.

Rachid Taha (15. 8.), der König des "Rock ’n’ Raï", ist zurück mit dem neuen Album "Zoom". Der algerischstämmige Musiker mit Wohnsitz in Frankreich verbindet seit fast 30 Jahren gekonnt arabische Einflüsse, Techno, Punk, Rock und Rai.

Mit Songs wie "Rock El Casbah", seiner Hommage an die britische Band The Clash, oder "Ya Rayah" hatte Taha Chart-Erfolge.

Musik aus Mali

Ein Programm-Schwerpunkt widmet sich der Republik Mali, die einerseits eine bedeutende kulturelle Tradition, andererseits aktuell große politische Probleme hat. Und die werden auch in der Musik thematisiert.

Die drei Hauptacts aus Mali sind: der Sänger und Gitarrist Omara "Bombino" Moctar (10. 8.), die Band Atri N’Assouf ("The Star of the Desert", 14. 8.) und zum Festival-Finale – ein Spezialist des westafrikanischen Blues – Bassekou Kouyate & Ngoni Ba (17. 8.).

Wie jedes Jahr gibt es auch wieder ein abwechslungsreiches Kinderprogramm – von Kamelreiten bis zu afrikanischen Märchenerzählern. http://wien.afrika-tage.de