Kultur

260.000-mal Brezel mit Erdbeergeschmack

Das ist also das "Brezel", auf das die Amerikanerin Stephenie Meyer so großen Appetit hatte.

Das "Speiseeis" sei ihr zu langweilig geworden: Damit meint sie ihre berühmte "Twilight"-Serie. Vier Bände mit Liebe, Vampiren und Werwolf, die 155 Millionen Mal verkauft wurden. Fünf Filme entstanden daraus.

Mit dem Wort "Brezel" bezeichnet Meyer ihren neuen Thriller "The Chemist – Die Spezialistin", der Mitte dieser Woche weltweit (und überraschend) auf den Buchmarkt kam. Im deutschen Sprachraum startet er mit 260.000 Exemplaren.

Im Brezel ist etwas Erdbeereis, um bei dem Vergleich der 42-Jährigen zu bleiben.

Aber zunächst gibt es nur eine Molekularbiologin mit einer Überdosis Verstand. Manchmal nennt sie sich Alex, manchmal Chris.

Sie war Verhörspezialistin einer geheimen amerikanischen Regierungstruppe, und wie das halt so ist: Sie weiß zu viel, deshalb versucht man sie zu beseitigen. Ging aber bisher nicht: In ihrer Wohnung sind viele Fallen, in der Seifenschale im Bad hat sie eine Pistole , eine Gasmaske liegt unter den Handtüchern usw.

Alex/Chris soll in Ruhe gelassen werden – wenn sie diesen seltsamen Auftrag ausführt: Einen Lehrer namens Daniel soll sie entführen und foltern. Angeblich will er im Auftrag eines Mexikaners Millionen Menschen in den USA mit Grippeviren töten. Also foltert sie Daniel mit Milchsäurespritzen. Dumm ist nur: Der Mann mit den Hundeaugen hat mit Terroristen absolut nichts zu tun. Was ist da los? Und dann tuscht es: Verstand trifft Gefühl. Bauch befiehlt Hirn: Ausschalten! Nach 400 Seiten gibt es Sex.

Persönlicher Lieblingssatz: "Wäre es nicht eine Erleichterung, einfach die Augen zu schließen und sie nie wieder öffnen zu müssen?"

Aber geh ... es gibt Schlimmeres.


Stephenie Meyer:

„The Chemist – Die Spezialistin“ Übersetzt von Andrea Fischer und Marieke Heimburger. Scherz Verlag. 624 Seiten. 23,70 Euro.

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern