Wintertuchent
Von Andreas Schwarz
Monatelang war es die Herausforderung schlechthin: Bei Treffen mit Freunden unter Androhung von Pönale nicht über Corona zu reden, weil man’s nicht mehr hören konnte. Jetzt, wo sich das Virus langsam trollt, kann man sich endlich einem anderen Thema zuwenden, über das man eigentlich nie reden will: das Wetter.
Aber was soll man machen, wenn man auch Ende Mai die Wintertuchent noch so wohlig findet und die Sommergarderobe noch nicht nach vor geholt hat? Wenn man bald die Maske, aber niemals den Schirm vergessen darf. Und wenn die Meteorologen nach einem frostigen April vom kühlsten Mai seit 1987 reden. Daran ist sicher auch die Erderwärmung schuld, und die Experten vergessen nicht darauf hinzuweisen, dass von den zehn wärmsten Frühlingen acht in den 2000er-Jahren waren. Und das soll trösten? Heut’ in sieben Monaten ist Weihnachten schon wieder vorbei, und es fühlt sich an, als wär’s morgen! Und Pönale zahl’ ich gerne …
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