Kolumnen

Wenn sich auch Royals entpuppen

Der Erfolg der 130 Millionen-Euro-Produktion an den Kinokassen der Welt ist innerhalb kürzester Zeit enorm. Barbie fasziniert bereits seit 1959 Mädchen, Frauen und zunehmend auch Männer.

Trotz der zierlichen 29 cm ist die Primadonna aller kleinen Puppen auch noch mit 64 die Größte. Sie verkörpert den amerikanischen Traum von unvergänglicher Schönheit, ewiger Jugend und dem lässigen Leben in Luxus. Die geistige Mutter der Barbie ist eine Deutsche. Ruth Handler, größte Spielzeugfabrikantin der USA, fehlte in den 50er- Jahren noch eine tolle Figur im Sortiment.

Also schickte sie ihren kreativsten Mitarbeiter, den genialen Erfinder Jack Ryan, nach Europa. In Berlin wurde er fündig: eine Puppe, blond, ziemlich blass, mit langen Beinen und sexy Body. Als Vorlage dafür diente die Bild-Lilly, Comic-Heldin der Bildzeitung aus der Hand von Reinhard Beuthien. Jack Ryan greift sofort zu, denn Lilly sieht seiner Frau, der Sexbombe Zsa Zsa Gabor, ähnlich.

Doch nicht nur zum Anschauen, sondern auch als Wertanlage sind Barbies begehrt, allen voran Royals wie Lady Di in ihrem Stoffungetüm, sprich Brautkleid, oder Stilikone Fürstin Gracia Patricia von Monaco.

Zur Hochzeit von Schwedens Kronprinzessin Victoria mit Daniel Westling wird ein Einzelstück kreiert. Zum ersten Hochzeitstag des britischen Thronfolgers William und seine Prinzessin von Wales, Catherine, gibt’s 2012 das Barbie-Geschenk-Set um 120 Euro.

Bei der Madrid Fashion Doll Show 2019 können Spaniens Königin Letizia und Tochter Leonor als Plastikminiaturen bewundert werden. Und auch Elizabeth II. darf in der royalen Sammlung nicht fehlen. Die Queen-Barbie namens Lizzie gibt es als Mechanikerin während des 2. Weltkrieges und im Mantelkleid mit Hut zum 90er der Queen 2016.

Übrigens: die teuerste Version aller Zeiten, entworfen vom australischen Schmuckdesigner Stefano Canturi, wurde 2010 für 300.000 Euro bei Christie’s versteigert. Barbies sind ihren Fans eben lieb – und teuer.