Weghaben
Von Andreas Schwarz
Tattoo-Entfernen ist inzwischen so „in“ wie das Stechen von Tattoos. Sagte die Expertin einer Laserambulanz im Radio. Vor allem in Richtung Sommer/mehr Haut hätte mancher sein Peckerl gerne wieder weg.
Weghaben, das ist ja ein Menschheitsthema. Die Antipode zum hemmungslosen Habenwollen sozusagen.
Beim Lebensmittel geht’s leicht: Wir kaufen und kaufen, und was zu viel ist, schmeißen wir einfach weg, hollodaro (sollte sich die Kaufwut hingegen in Kilos niederschlagen, wollen wir die auch gerne weghaben).
Beim ökologischen Fußabdruck, den wir hinterlassen, ist das mit dem Weghaben schon schwieriger, da ändern Klimakonferenzen um Klimakonferenzen nix dran.
Facebook erinnerte den Autor dieser Zeilen gestern an den Geburtstag einer lieben Freundin, die vor einem halben Jahr verstarb („Feiere mit ihr!“) – Social Media Accounts weghaben, wenn man tot ist oder nicht mehr will, gehört zum Schwierigsten.
Tattoo-Entfernen ist übrigens bis zu viermal teurer als Stechen. Auch eine Lehre irgendwie.
andreas.schwarz@kurier.at