Kolumnen

Wanzen

Seit Wochen dreht sich vielerorts alles um die Frage, wer wo einzieht. Bei der Hofburg wurde man dankenswerterweise um seine Meinung gefragt.

An anderen Adressen ist das nicht so selbstverständlich. Zu Hause zum Beispiel.

Stinkwanzen. Gefühlt überall. Steht die Haustüre kurz offen, marschieren sie schnurstracks herein. Gerne gleich mit der ganzen Großfamilie. Schließlich steht ja der Winter vor der Tür, und wer will schon, dass den Kollegen die Kälte unter den Panzer kriecht. Freundliche Hinweise, dass man keine Untermieter wünscht, ignorieren sie. Wirft man sie bei der Tür raus, kommen sie beim Fenster wieder rein. Klebt man Fliegengitter ins Fenster, planen sie im Netz schaukelnd den nächsten Überfall. Oft sogenannte Dämmerungseinbrüche.

Angeblich hilft Essigwasser. Von impulsiven Reaktionen wie drauftreten ist dringend abzuraten. Es sei denn, man hat in der Pandemie den Geruchssinn verloren.