Verblasen
Von Andreas Schwarz
Jetzt, wo die, sagen wir: matteste Wahl der heimischen Geschichte geschlagen ist und feststeht, dass der Bundespräsident alle Jux-Kandidaten verblasen hat, können wir auch die scheinbare Frage der Fragen im Vorfeld beantworten: „Kostet ihm dieses Chaos-Interview den klaren Sieg?“ – Nein, liebes oe24.at, das kostete dem/den Kenner der Polit-Landschaft nur einen Lacher.
Das mit Dativ und Akkusativ ist halt nicht erst seit Herbert P., den renommierten Sportanalytiker, ein Kreuz.
Aber auch mit Konjunktiv 1 und 2 tut sich die gegenwärtige Schreibergeneration schwer. Konjunk-was? Er habe große Sorge um die Wahlbeteiligung gehabt und sei jetzt sehr froh, würde VdB korrekterweise in indirekter Rede zitiert; er hätte sich gesorgt und wäre nun froh, ist die gängige Schreibe, die in Wahrheit das Gegenteil heißt – weil dann VdB was anderes wichtiger gewesen wäre.
Aber das fällt, wie ihm oder ihn, in Zeiten verblasener Sprache eh kaum noch jemandem auf.
andreas.schwarz@kurier.at