Stets zu Diensten
Von Lisbeth Bischoff
„Sind Sie enthusiastisch und engagiert, bereits erfahren im Hotel- und Gaststättensektor und auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? Wir suchen Butler für unser erfahrenes Team. An verschiedenen königlichen Standorten werden sie eine Vielzahl von Tätigkeiten ausüben, von Boten- und Dieneraufgaben bis hin zu Serviertätigkeiten.“
So liest sich die Stellenbeschreibung, wenn die Queen einen Butler sucht. Geboten werden neben viel Arbeit, wenig Gehalt (jährlich 17.100 Euro) und freie Kost und Logis im Palast. „Ehrenwert und vor allem aber extrem verschwiegen“, soll er sein.
Im englischen Chester treffe ich zum ersten Mal Dianas letzten Butler, Paul Burrell. Er wurde dereinst der aus dem Königshaus scheidenden Diana als „Abfindung“ mitgegeben. In Interviews und in Büchern bricht er sein Schweigen: „Bücher über Diana sollten von jenen geschrieben werden, die sie gekannt haben. Ich lebte mit ihr. Sie war über zehn Jahre mein wichtigster Mensch. Ich war an ihrer Seite. Niemand kannte sie besser. Ich habe alles für sie getan.“ Auch schmuggelt er die Geliebten für Diana im Kofferraum in den Kensington-Palast. Diana soll ein männerverschlingendes Ungeheuer gewesen sein. Sagt er, ihr „verschwiegener“ Butler. Finanzielle Sorgen kennt er nicht. Diana hat ihn im Testament bedacht.
Kaiser Franz Josef kann auf die Treue seines Kammerdieners Eugen Ketterl zählen. Hofarzt Joseph Kerzl stattet dem Kaiser täglich einen Besuch ab, um sich nach seinem Wohlbefinden zu erkunden. Der erfreut sich jedoch bester Gesundheit und so ist es für den Kaiser eine willkommene Unterhaltung. Eines Tages wird der Hofarzt vom Kammerdiener abgewiesen: „Majestät bedauern lebhaft, Sie heute nicht empfangen zu können. Majestät fühlen sich nämlich nicht sehr gut und bittet Sie daher, erst morgen wieder zu kommen.“
Das kann man nicht erfinden!