Stauraum als royales Statussymbol
Von Lisbeth Bischoff
Bis zum 7. Mai präsentiert die Firma "Leu Locati" ihre Luxusobjekte in der Ausstellung im Nobel-Boutique-Hotel in der Via Cornalia 7, in Mailand.
Der Titel der Ausstellung "Sua Maestà la borsa italiana: „l’oggetto del desiderio tra celebrità e teste coronate" (Ihre Majestät, die italienische Handtasche: Objekt der Begierde von Prominenten und von gekrönten Häuptern) lässt auf das Selbstbewusstsein der Firmeninhaber schließen.
Prinzessin Diana liebte diese Taschen und trug sogar ein Modell anlässlich ihres letzten Geburtstages 1997: eine Pochette aus Seidensatin mit glänzender Struktur des Labels "Amato Daniele". Designer Daniele Amato (53) repräsentiert die siebente Generation dieser Dynastie.
Auch Hollywood war fasziniert von den Kreationen. Als Grace Kelly 1955 mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin im Film "Ein Mädchen vom Lande" ausgezeichnet wurde, trug sie eines dieser Täschchen.
Für offizielle Anlässe, wie die Eröffnung des britischen Parlaments (1982) oder das Treffen mit dem damaligen spanischen König Juan Carlos in Londons spanischer Botschaft (1986) orderte Queen Elizabeth II. ein besonderes Exemplar. Doch ihr treuster Wegbegleiter ist die Tasche der britischen Firma Launer. Seit mehr als 60 Herrschaftsjahren ist sie dort Kundin. Die majestätische Leidenschaft trug Launer bereits 1968 eine Auszeichnung ein. Jede 2.000 Euro-Tasche wird nach den Anforderungen der Rekord-Regentin gefertigt, bevorzugt in Schwarz.
Dem Vernehmen nach gibt es jährlich vier neue Taschen für die ansonsten sparsame Queen. 200 soll sie besitzen. Wird eine kaputt, wird sie repariert. Wenn Elizabeth auch noch so viele Taschen besitzt, Ballast schleppt sie nie mit sich herum.
Doch was verbirgt sie wirklich in ihrer Handtasche? Nichts, außer eine Geldtasche, und die ist auch noch leer. Echte Damen gehen eben nie „ohne“ aus dem Haus, im konkreten Fall, aus dem Palast.