Kolumnen

So feiern die Königshäuser Weihnachten

Schon wochenlang delektieren sich die Medien daran, dass Prinz Harry samt Familie nicht mit seiner Großmutter Elizabeth II. feiern wird. Heuer ist Weihnachten bei den britischen Windsors etwas anders: Abgesehen von den Turbulenzen um Prinz Andrew (offenbar in den „Fall Epstein“ verstrickt), musste die Queen ihre Abreise nach Sandringham am Donnerstag vor dem Fest verschieben. Nachdem Boris Johnson die Wahlen gewann, fand just an diesem Tag die Parlamentseröffnung statt – und die Queen musste die Rede halten.

Auf der Insel gibt es normalerweise erst am ersten Weihnachtstag Geschenke. Doch von den deutschen Vorfahren hat die Königin die Bescherung am 24. Dezember übernommen.

Auch bei den Schweden ist der deutsche Einfluss bemerkbar. Kekse werden nach deutschen Rezepten gebacken, die Königin Silvia aus ihrer Heimat mitgebracht hat.

Die frühere Königin Sofia von Spanien hat deutsche Vorfahren und daher gibt’s zu Weihnachten einen Christbaum.

Die dänische Königsfamilie feiert wie stets im Marselisborg-Palast Aarhus. Beim Festschmaus darf die klassische Reisgrütze („risengrød“), in der eine ganze Mandel versteckt ist, nicht fehlen. Wer die Mandel auf dem Teller hat, der darf sich etwas wünschen.

Für die Norweger ist es ein echtes Familienfest – ganz ohne Öffentlichkeit. Doch es gibt einen Brauch: Seit 1946 schickt man als Dank für den gemeinsamen Kampf gegen die Nazis eine Edeltanne nach Großbritannien.

Schon Mitte November beginnt in den Niederlanden mit „Sinterklaas“, dem Nikolaus, die Weihnachtszeit. Er läuft der Überlieferung nach mit einem Schiff in Holland ein. Bei Hofe wird der Heilige Abend betont einfach begangen. Die Angestellten dürfen immerhin Kakao schlürfen ...

Die 550 Bediensteten der Queen kriegen entweder einen Gutschein oder Weihnachtspudding, eingepackt übrigens in Geschenkpapier, das schon einmal verwendet wurde.

Oh du fröhliche Nachhaltige!