Kolumnen

Schreiben

Oft ist die Rede davon, dass bei Schulabgängern die Fähigkeit des sinnerfassenden Lesens dramatisch abnimmt. Die ist Voraussetzung fürs sinnstiftende Schreiben, das mithin auch weniger zu werden droht. Und so gibt das eine das andere, und die Frage, was Henne und was Ei war, werden wir nie klären.

Es geht auch anders. Die wunderbare Amélie Nothomb schreibt. Nicht nur Bücher, sondern auch Briefe. Und zwar beides mit der Hand. „Meine rechte Hand ist der einzige Teil meines Körpers, der wirklich viele Muskeln hat“, erzählt sie im Interview, und hätte das Hirn Muskeln, stünde ihres zu ihrer Hand im Wettbewerb. Denn Schreiben schärft den Verstand, und: „Es geht beim Schreiben nicht darum, ob man Talent hat. Es geht darum, ob man ohne Schreiben weiterleben kann.“

Und ohne Füllfeder. Das blöde Handy ist immer da, die Feder ständig an einem anderen Platz verlegt. Ihr Autor geht seine jetzt wieder einmal suchen.