Royale Kopflast
Von Lisbeth Bischoff
Aus Anlass des zweitägigen Staatsbesuches des spanischen Königspaares Felipe und Letizia am kommenden Mittwoch in den Niederlanden wird die Thronfolgerin zum ersten Mal an einem offiziellen Staatsbankett teilnehmen. Und der Premieren nicht genug: auch zum ersten Mal wird Amalia in ihrer Heimat eine Tiara präsentieren.
Der hochkarätige Kopfschmuck hat seinen Ursprung im byzantinischen Hofzeremoniell und wird auch als Papstkrone oder römische Krone bezeichnet. Erwähnung findet die Tiara bereits im 7. Jahrhundert. Immer wieder wird diskutiert, wie das Schmuckstück denn nun wirklich heißt: Tiara oder Diadem?
Heißt es im Englischen Tiara, hat sich der Begriff "Diadem" im deutschen Sprachgebrauch eingebürgert. Früher war es so, dass eine Tiara ausschließlich mit Brillanten besetzt ist. Vollkommen ohne Steine kann hingegen das Diadem auskommen. Normalerweise versteht man unter einem Diadem einen Stirnreif. Im Gegensatz dazu stellt eine Tiara ein Krönchen dar.
In den Anfängen ist das Diadem nicht mehr als ein "Haarreif", der die Haare zusammenhalten sollte. Getragen wurde es zu Siegesfeiern. Der Lorbeerkranz diente als Vorlage. Egal, ob Diadem oder Tiara, dereinst waren sie nur Gottheiten und Adeligen vorbehalten. Heute steht das Juwel für die Zugehörigkeit der Familie.
Auffallend der immer noch bestehende strenge Dresscode im britischen Königshaus, der auch die Accessoires betrifft. Die Tradition sieht vor, dass nur verheiratete Frauen oder königliche Bräute eine Tiara tragen dürfen. Der Kopfschmuck dient als Zeichen, dass eine Frau vergeben und daher nicht auf Partnersuche ist.
Bürgerliche Frauen können ihren Beziehungsstatus – wenn sie denn wollen - auch zeigen. Ein Blick auf die Taille verrät dem, der die Zeichen erkennt, alles: Die Masche der Dirndlschürze rechts gebunden heißt "vergeben", die Masche links gebunden signalisiert "noch zu haben".