Royal Christmas nach Protokoll
Von Lisbeth Bischoff
Heuer wird es das erste Weihnachtsfest nach dem Tod von Elizabeth II. am 8. September. Verantwortlich für das Familienfest ist nun King Charles III. und der sorgt bereits für eine Überraschung. An den diesjährigen Festlichkeiten darf seine Ex-Schwägerin Sarah, Herzogin von York, nach 30 Jahren der Verbannung wieder teilnehmen. Die ehemalige Ehefrau von Prinz Andrew wurde ja seinerzeit mit ihrem Geliebten, US-Finanzmanager John Bryan, zehenlutschend in Südfrankreich fotografiert. Das war dann doch etwas zu viel für das höfische Protokoll. Nun ist sie wieder bei der Feier auf dem Landsitz Sandringham willkommen, so wie Andrew, dem nach all den Skandalen rund um Jeffrey Epstein sämtliche öffentliche Ämter entzogen wurden.
Protokollarisch erhalten bleibt der Spaziergang zur Messe in der St.-Mary-Magdalene-Kirche und die Bescherung am Heiligen Abend (während die Briten Geschenke erst am 25. Dezember auspacken) – das hat die Queen von ihren deutschen Vorfahren übernommen. Aufhorchen lässt Charles mit der Verbannung von Stopfleber vom Weihnachtsmenü. Tierleid unterstütze er nicht. Gegen die weltberühmte Delikatesse „Foie gras“ (Gänsestopfleber) wettern Tierschützer schon seit Jahrzehnten. Als „ekelhaft“ beschreibt der neue König dieses Gericht. Die Tierschutzorganisation PETA schickte ihm aus Dank einen Korb mit veganer Leber zu. Zum ersten Mal wird Charles die berühmte Weihnachtsansprache halten. In Gedenken an die Queen gibt es einen leeren Stuhl. Nicht die einzige Ehrerbietung.
In den vergangenen beiden Jahren verbrachte Elizabeth Weihnachten auf Schloss Windsor. Daher werden die zwei sechs Meter hohen Tannen mit Christbaumkugeln in ihren Lieblingsfarben geschmückt: Rot, Lila und Pink. Und wenn es denn stimmt, soll auf den königlichen Knicks vor Seiner Majestät verzichtet werden. Ein Anzeichen dafür, dass auch die Krönung von Charles III. weniger pompös gestaltet werden wird.