Kolumnen

Rätsel um manch letzte Ruhestätte

Die Stallungen wurden zum Museum umgebaut. Eine Pilgerstätte für Diana-Fans. Allerdings nur für zwei Monate: Von Dianas Geburtstag am 1. Juli bis zum 30. August 1998. Am Tag vor ihrem ersten Todestag (am 31. August 1997 starb sie mit 36 bei einem Autounfall in Paris) hat dieser Teil des Herrenhauses in Althorp (Northampton) seine Pforten für immer geschlossen.

Seitdem hält sich ein hartnäckiges Gerücht: Die „Prinzessin der Herzen“ sei dort gar nicht bestattet worden. Das Boulevardblatt "Daily Star" glaubt zu wissen, dass Diana in der Kirche St. Mary The Virgin in Great Brington in Northamptonshire im Familiengrab beigesetzt wurde – wie schon Dianas Vater Earl Spencer. Öffentlich zugänglich ist die – vermeintlich – letzte Ruhestätte nicht. Eine schmucklose Steinplatte erinnere an eine Bestattung vor zwei Jahrzehnten. Allerdings gibt es keinen Hinweis, wer hier bestattet ist.

Auch kein Hinweis ist auf dem Hütteldorfer Friedhof in Wien zu finden, wo die einzige Tochter Kronprinz Rudolfs, Elisabeth Marie Henriette Stephanie Gisela, begraben ist. Nur Eingeweihte wissen, wo die Gruft der sogenannten roten Erzherzogin ist, da der Grabstein keine Aufschrift hat (für Interessierte: Gruppe 2, Gruft 72). Die überzeugte Sozialdemokratin starb mit 79 am 16. März 1963. Es war ein wahrlich ungleiches Paar: die Erzherzogin, genannt „Erzsi“, und der SPÖ-Landtagsabgeordnete für Niederösterreich, Leopold Petznek. Bei Tisch herrschte spanisches Zeremoniell, wird heute noch erzählt. Trotzdem soll Petznek weit nobler als die geborene Erzherzogin gewesen sein.

Im Testament hat die Erzherzogin und Genossin Petznek Wien reich bedacht: Die Habsburger-Devotionalien sind in diversen Wiener Museen ausgestellt.
In ihrem Grab ruhen auch ihr Ehemann, den sie um sieben Jahre überlebte, und ihre vor ihr verstorbenen Söhne Ernst und Rudolf Johann aus der ersten Ehe mit Prinz Otto zu Windisch-Graetz.