Kolumnen

Pinscher

Nun haben wir also die Nicht-Geschichte der Saison rauf und runter verfolgen dürfen: Der große Alpinist Reinhold Messner hat nicht alle Achttausender dieser Welt ohne Sauerstoff erklommen, weil er seinerzeit 65 Meter vor und fünf Meter unter dem Gipfel des Annapurna umgedreht ist, im Glauben, schon am Ziel zu sein.

Will ein gewisser Eberhard Jurgalski anhand neuer Geodaten-Berechnungen herausgefunden haben.

Der „Bergchronist“ aus Lörrach („294 Meter über dem Meeresspiegel“, wie die Zeit zur badischen Heimat des himalayaerfahrungsfreien Herren anmerkte) reiht sich in die Reihe jener ein, die nur durch Vernaderung Berühmtheit erlangen (in Österreich übt sich ein von sich begeisterter Plagiatsjäger in diesem Genre). Sie sind wie Pinscher, denen es zu langweilig wurde, gegen einen Baum zu pinkeln, und die losziehen, einen Bernhardiner zu besprühen.

Ihr Gram: Von den Pinschern redet in ein paar Jahren niemand mehr. Vom Messner schon.

andreas.schwarz@kurier.at