Kolumnen/Ohrwaschl

Überhitzt

Wäre man ein Brathenderl, es bestünde keine Salmonellengefahr mehr: Man ist, danke, Sommer, durcherhitzt. Wobei die Art der Hitze dieses Sommers bemerkenswert ist.

Manche Hitze macht langsam, man liegt dann am See oder im Gänsehäufel und muss lange Schwung holen, um aufzustehen und sich ein Eis zu kaufen.

Dieser Sommer aber birgt Gewitterhitze. Die raubt nicht die Energie, sondern baut sie auf, bis sie sich entlädt.

Man spürt die Spannung überall, und nicht nur beim Wetter. Die Wahlkampftöne sind für die sonst schaumgebremsten Sommerwochen erstaunlich schrill, die Nachrichten aus dem Land – von alten Sommerhits mit neuen Hass-Texten bis zu Straßenschlachten – bedrückend. Ist man schon übersensibilisiert, oder ist selbst die Stimmung in den Bädern gereizt?

Abkühlung täte in jeder Hinsicht Not. Aber selbst das Eisstanitzel ist viel zu teuer geworden.