Kolumnen/Ohrwaschl

So schwer

Kürzlich  belustigte sich  ein Kollege über die Nachricht, dass die Berliner Polizei jugendliche Schläger  „männlich gelesene“ Tatverdächtige nannte, „Männer“ sei nicht mehr opportun  – „Julian Reichelt hat sich auch darüber mokiert“, wandte da ein junger   Kollege ein, Subtext: „Du bist auch sooo reaktionär!!“ --- Als jemand im Büro  runde Pralinen aus der Ukraine anbietet, fragt der Autor dieser Zeilen, ob das eh keine Bomben  seien – „Das ist aber ein zynischer Witz“, wird er von einer sehr  geschätzten Kollegin gerügt. --- Als ein ratloser Kunde an der Mittagstheke im Supermarkt die kulinarische Lage in Heiligenstadt  „menschenrechtswidrig“ nennt,  tadelt ein anderer: „Na, da gibt’s Menschenrechtswidrigeres in der Welt.“ 
Ja gehen denn  alle in den Keller lachen?  Buchstabieren „Humor“ immer  ohne Selbstlaute? Und tropfen sich  im Namen der  „political correctness“ nur  Zwiebelsaft ins Augenzwinkern?        Kurzum: Muss man das Leben wirklich schwerer nehmen, als es ist?  Andererseits: Wer mag ... andreas.schwarz@kurier.at