Kolumnen/Ohrwaschl

Au

Nun wird also landauf, landab gefeiert, erinnert, gedacht, wie vor 40 Jahren ein  Donaukraftwerk inmitten der schönen Hainburger Au verhindert wurde. Studenten,  Künstler, ganze Familien ließen sich bei klirrender Kälte im Dickicht  des Auwaldes nieder und trotzten dem Polizeiaufmarsch der Republik; Journalisten telefonierten ihre Berichte vom einzigen Telefon im Gasthaus  Stopfenreuth in die Redaktion; und nach zwei Wochen hatte der Glaube an die Natur  gesiegt. 
Es war bekanntlich die Geburtsstunde der Grünen. Die heute ohne Scham zuschauen,  wie Windkraft-Unternehmen vor allem zum Zwecke ihrer  (staatlich geförderten) Gewinnmaximierung auch unberührte und unverwechselbare Naturlandschaften gnadenlos mit Windindustrieparks zupflastern. 
„Rücksichtslose Naturzerstörung ist auch im Rahmen einer Energie- und Klimawende weder geboten noch gerechtfertigt“, sagte einer der Kämpfer von damals zum Heute  jüngst in dieser Zeitung. Wenn er nur gehört würde.

andreas.schwarz@kurier.at